Wladimir Dekanosow

fr. Staatsmann

* 1898 Baku

† 23. Dezember 1953

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 12/1954

vom 15. März 1954

Wirken

Wladimir Georgiewitsch Dekanosow wurde im Jahre 1898 in Baku in Aserbeidschan am Kaspischen Meer geboren und ist georgischer Abstammung. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Tiflis widmete er sich dem juristischen Hochschulstudium und trat danach in den inneren Verwaltungsdienst der Sowjetrepublik Georgien ein. In seiner Laufbahn stieg er in Georgien bis zum Volkskommissar und Stellvertreter des Regierungschefs auf. Er war hier engster Mitarbeiter von Berija, der unterdessen Innenkommissar geworden war und ihn dann nach Moskau berief. Seine Berufung in das Aussenkommissariat wurde bereits im Apr. 1939 verfügt, als Litwinow dieses noch leitete.

Im Aussenkommissariat bekleidete D. die einem Staatssekretär entsprechende Stellung; ihm unterstanden die Konsulats - und Verwaltungsangelegenheiten und die Personalabteilung; bald auch wurde er zum stellvertr. Aussenkommissar ernannt. Als Aussenkommissar Molotow zu den bekannten Verhandlungen mit Hitler nach Berlin kam. begleitete ihn auch D. und nahm in den Tagen vom 12.-14. Nov. 1940 an allen dort geführten Verhandlungen teil. Zehn Tage später wurde er zum Botschafter der Sowjetregierung beim Deutschen Reich an Stelle von Schkwarzew ernannt. Nach Ausbruch des Krieges mit Deutschland kehrte er nach Russland zurück, wo er ...